Ab ins Freie: Kinder mit Geocaching zum Rausgehen motivieren

Kinder dazu zu bewegen, sich im Freien aktiv zu beschäftigen, erfordert oft Geschick und Überredungskunst. Schließlich erscheinen dem Nachwuchs Tablet, Spielekonsole oder Computer viel interessanter als Bewegung im Freien. Zeigen Eltern ihren Kindern jedoch, dass Bewegung im Freien nicht nur langweiliges Spazierengehen bedeutet, sind auch sie motivierter. Geocaching ist eine ideale Möglichkeit, um den Nachwuchs zu mehr Aktivität an der frischen Luft zu motivieren.

Mit Geocaching gegen Inaktivität

Eltern des 21. Jahrhundert erinnern sich überwiegend daran, mit ihren Freunden früher im Freien gespielt zu haben. Das Verhalten ihrer eigenen Kinder sieht heute aber ganz anders aus. Insbesondere Stadtkinder üben „Sport und Bewegung“ oft nur am Computer aus. Die Welt von Kindern und Jugendlichen ist damit – von Schule bis Freizeit – quasi zu einer „Sitzwelt“ geworden.

Dass das nicht nur langweilig, sondern auch schlichtweg ungesund ist, ist den meisten Eltern klar. Schließlich fördert ein inaktiver, überwiegend sitzender Lebensstil Übergewicht und das Risiko für Herz-Kreislauf- sowie Diabetes-Erkrankungen.

Grund genug, um den Nachwuchs mit Geocaching zu mehr Aktivität im Freien zu motivieren. Zwar begeistern Kindern und Jugendlichen dabei nicht etwa die interessante Geschichte oder die versteckten Vorteile des Geocachings. Oft ist es eher der Umstand, beim Geocaching selbst ein modernes GPS-Gerät zum Navigieren verwenden zu dürfen, der überzeugend wirkt. Wird das Geocaching dann kindgerecht gestaltet, kommt der Spaß an der Schatzsuche im Freien oft von allein.

Geocaching bringt „unbemerkt“ mehr Aktivität in den Alltag

Wer versucht, seine Kinder mit gutem Zureden oder Druck zu mehr Aktivität im Freien zu bewegen, hat selten Erfolg. Kein Wunder – ist es doch drinnen vor der Spielekonsole viel interessanter, lohnt sich Rausgehen aus Kindersicht wenig. Allerdings wissen die meisten Eltern, dass Bewegung im Freien für die kindliche Entwicklung fundamental wichtig ist. Schließlich ist Aktivität essenziell für Wohlbefinden und Gesundheit. Daher empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Heranwachsenden, sich täglich mindestens 60 Minuten körperlich zu betätigen.

Allerdings wird dieser empfohlene Bewegungsumfang in unseren Breiten nur von wenigen Kindern und Jugendlichen erreicht. Es ist sogar davon auszugehen, dass sich weniger als 30 Prozent der Mädchen und Jungen zwischen 3 und 17 Jahren ausreichend bewegen.

Ist Rausgehen aber keine lästige Pflichtübung, sondern ein Event, fällt Bewegung gleich viel leichter. Machen die Eltern mit und wird die Aktivität dank Geocaching zur spannenden Schatzsuche, lassen sich Bewegungsziele viel leichter erreichen. Die gesundheitlichen Vorteile der Bewegung an der frischen Luft bleiben für Eltern und Kinder dennoch erhalten.

Geocaching für die Gesundheit?

Wer sich für Geocaching interessiert, bei dem steht Spaß meist im Vordergrund. Schließlich wird sich bei jeder Tour darauf fokussiert, den Geocache aufzufinden und Spaß zu haben. Das bedeutet aber nicht, dass Geocaching keine Gesundheitsvorteile für Kinder und Erwachsene mitbringen würde. Diese positiven Nebeneffekte werden bloß oft einfach übersehen.

So dient Geocaching sehr wohl der allgemeinen Gesundheit und dem Wohlbefinden. Es verhilft nämlich auf spielerische Weise zu mehr Bewegung im Freien. Durch die körperliche Aktivität werden zum einen Kalorien verbrannt und Übergewicht vorgebeugt. Zum anderen dient die Bewegung auch dem aktiven Stressabbau und beugt so sogar Depressionen vor. Gleichzeitig fördert die Aktivität Konzentration und Produktivität.

Selbst einen echten Schatz finden – ein Riesenerfolg für Kinder.

Selbst einen echten Schatz finden – ein Riesenerfolg für Kinder.

Ab wann können Kindern geocachen?

Bereits für Kinder ab dem Vorschulalter kann Geocaching eine tolle Möglichkeit sein, um draußen aktiv zu sein. Selbstverständlich können auch kleinere Kinder ihre Eltern bereits begleiten. Den Sinn der Schatzsuche wirklich begreifen können aber meist erst Kinder ab etwa fünf Jahren. Kleinere Kinder hingegen nehmen das Ganze eher als einen Spaziergang wahr.

Hat das Kind das Vorschulalter aber erreicht, kann es das Prinzip einer Schatzsuche und damit das des Geocachings bereits verstehen. Allerdings ist stets etwas Erklärung notwendig, damit der Ausflug sich nicht als Enttäuschung entpuppt. Für Kinder dabei besonders wichtig: Es muss klar sein, dass nicht alle Geocaches stets einen „echten Schatz“ beherbergen. Besonders kleine Caches (Micros) beispielsweise beherbergen regelmäßig keinen Tauschgegenstand. In den Augen eines Kindes kann das durchaus eine herbe Enttäuschung darstellen.

Bei etwas älteren Kindern sind hingegen auch Micros kein Problem. Schließlich sind ältere Kinder bereits dazu in der Lage, den wirklichen Sinn des Cachings zu verstehen: den Spaß an der Schatzsuche.

Tipps zum Geocaching mit Kindern

Ist es gelungen, Kinder und Jugendliche mit Geocaching ins Freie „zu locken“, muss sichergestellt werden, dass der Ausflug zum Erfolg wird. So ist es möglich, den Nachwuchs längerfristig für die Outdoor-Aktivität zu begeistern. Mit etwas Planung und einigen einfachen Tipps lässt sich fast garantieren, dass alle Spaß an der Geocaching-Tour haben:

Kindgerechte Geocaches wählen

Um Kinder nicht sofort zu überfordern, ist es sinnvoll, Geocaches mit niedrigerer Terrainbewertung sowie niedrigem Schwierigkeitsgrad auszuwählen. Schließlich ist der Spaß für den Nachwuchs viel größer, wenn ein Cache selbst gefunden wird. Das Gefühl, einen Schatz ganz alleine gefunden zu haben, bewegt viele Kinder dazu, dauerhaft Spaß am Geocaching zu haben.

Größer ist besser

Gerade kleinere Kinder haben beim Geocaching besonders viel Spaß, wenn sie einen „echten Schatz“ finden können. Den Spaß am Suchen hingegen entdecken meist erst größere Kinder für sich. Bei kleineren Kindern gilt daher: Je größer ein Cache ist, desto besser. Schließlich ist bei einem größeren Cache auch die Wahrscheinlichkeit größer, darin ein kleines Spielzeug oder Ähnliches zu finden. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte daher auf mittlere bis große Geocaches setzen. Allerdings darf nicht vergessen werden, selbst etwas Passendes zum Tauschen mitzubringen.

Erfolge sicherstellen

Gerade für Kinder ist Geocaching ziemlich spaßlos, wenn am Ende der Suche kein Schatz gefunden wird. Jedoch lässt sich nicht garantieren, dass ein gesuchter Geocache in seinem Versteck zu finden ist. Aber es ist möglich, sich abzusichern. So wird es zumindest wahrscheinlicher, dass die Suche zu einem Erfolgserlebnis führt. Möglich ist die Absicherung, wenn die letzten Logs des gesuchten Schatzes überprüft werden. Wurde der Geocache nämlich längere Zeit von niemandem gefunden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er nicht an seinem Platz ist.